In den Kolumnen der Magyar Nemzet sprechen wir oft über die vom deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen geschaffene Parallelrealität – ein bezüglich verschiedener politischer Themen verzerrtes Bild der Realität, das Millionen von Zuschauern zu sehen gezwungen sind. Das letzte denkwürdige Beispiel dieser Serie war die einseitige Reportage, die die Deutsche Welle im Budaer Burgviertel gedreht hat. Aber gerade über das eigene Land bekommen die deutschen Zuschauer die größte Dosis an Verzerrung. Im ZDF hat diese Massenverdummung in dieser Woche solche Ausmaße angenommen, dass selbst die ZDF-eigene Krimisendung darüber hinwegtäuscht.
Aber lasst uns die Dinge in Ordnung bringen! Die deutschen Krimifilme erhalten ihre größten Aufträge vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen, das bis heute sehr produktiv ist und sich nicht nur auf die Veröffentlichung der „Tatort“-Reihe beschränkt. Einige dieser Serien sind oft als pädagogische Fabeln von öffentlichem Nutzen konzipiert. Zum Beispiel, damit der deutsche Bürger Mitgefühl für den armen Asylbewerber empfinde, der von allen abgelehnt werde und den die herzlosen Behörden nun gerne nach Hause schicken würden, ohne aber so schwindlig zu werden, dass er ein neues Opfer für die Betrüger liefere, die – die Schwachstellen einer vereinsamten Gesellschaft ausnutzend – ihnen entweder Enkelkinder oder Ehen anbieten. Der bekannte Krimiautor Lars Becker hat in der neuesten Folge der Serie „Nachtschicht“, die in Hamburg spielen soll, ein Kunststück der Demagogie vollbracht, das dem ZDF mit 6,29 Millionen deutschen Zuschauern den ersten Platz in der Montagabend-Primetime eingebracht hat.
Es gibt keinen Kriminalfilm ohne eine Gruppe von Guten und eine Gruppe von Bösen. Zwei der guten Jungs – Tülay Yildirim und Lulu Koulibaly – sind Frauen, die zusammen mit – haltet euch fest! – Ömer Kaplan den Ermittlungsstab (allesamt Einwanderer der zweiten Generation) einer Polizeistreife in Hamburg bilden. Die Bösewichte sind die Anführer des örtlichen Ablegers einer Partei, die als rechtsextrem dargestellt wird – und deren Ähnlichkeit mit der AfD durchaus frappierend ist – oder eine Neonazi-Gruppe, der diese Partei als Deckmantel dient: Amateure von illegalen Schießübungen, die „88“-Tätowierungen tragen (was in Neonazi-Codes „Heil Hitler!“ bedeutet). Dass die deutsche Polizei ihren Fall Ausländern namens Ömer, Tülay und Lulu anvertraut hat, finden die Bösewichte extrem politisch unkorrekt. Das Opfer ist ein übergewichtiger, aggressiver Neonazi namens Dexter (lateinisch für „rechts“), der – angeblich in Notwehr – von einem Einwanderer namens Mübariz Pettekaya erschossen wird, der zufällig der hart arbeitende Manager eines Fast-Food-Restaurants ist. Der Fall ist kompliziert – Becker weiß, wenn er will, damit umzugehen; nur macht er die Figuren schematisch. Und er weiß, warum er das tut: Die Botschaft – unvermeidlich in jeder Bildungsfabel – ist, dass der Widerstand gegen Einwanderung eine Form von Rassismus ist, dass Einwanderer das gleiche Leben führen, sich gleich verhalten und gleich fühlen wie einheimische Deutsche, von denen sie sich nur durch die Hautfarbe und den exotischen Klang ihrer Namen unterscheiden. Und wenn Sie ein Rassist sind, sind Sie de facto im Bunde mit den Neonazis. In diesem Weltbild bleibt die Schaffung von Parallelgesellschaften vollkommen unsichtbar, ebenso wie die Vereinnahmung von Sozialhilfe, rechtsfreie Räume, islamistische Anschläge, Imame, die zu Straftaten aufrufen, Burkas und antisemitische Übergriffe am helllichten Tag.