Politischer Analyst, Forscher und Experte für Migrationsfragen, Vater des EU-Türkei-Migrationsabkommens – Gerald Knaus trägt viele Hüte. Der 50-jährige in Österreich geborene Soziologe und Gründer bzw. Vorsitzender der Europäischen Stabilitätsinitiative (ESI) hat offensichtlich – wie nur wenige andere – einen privilegierten Zugang zu den liberalen Mainstream-Medien.
Im ersten Teil unserer Artikelserie wollen wir die Beziehung zwischen Knaus und dem Börsianer George Soros beleuchten und zeigen, wie der österreichische Soziologe die Interessen des amerikanischen Spekulanten bedient.
Für diese Studie haben wir verschiedene Quellen konsultiert, die mit den Vorgängen in Brüssel und Berlin vertraut sind – und die, da es sich um ein sensibles Thema handelt, darum gebeten haben, anonym zu bleiben –, und wir haben mehr als hundert Artikel, Notizen und Interviews gelesen und versucht, unsere Behauptungen so weit wie möglich mit Referenzen und nachprüfbaren Fakten zu untermauern.
Wir präsentieren auch bisher in der ungarischen Presse unveröffentlichte Finanzdokumente, um unsere Beobachtung unbestreitbar zu machen: Es sind nicht nur Überzeugungen, die Gerald Knaus mit dem Soros-Netzwerk verbinden, sondern auch ein unbestreitbares käufliches Interesse.
Thematisierung und Weitergabe im Internet
In den letzten Monaten – geprägt durch die Coronavirus-Epidemie – hat der Direktor der ESI seine seit Jahren andauernde Serie von Medienoffensiven gegen Ungarn nicht nur nicht eingestellt, sondern sogar verschärft. Auf seiner Seite in den sozialen Netzwerken teilt er systematisch und mit regiemäßiger Präzision einen Bericht eines niederländischen öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders, in dem Ungarn beschuldigt wird, sich der Verweigerung der Krankenpflege schuldig zu machen.
Eine persönliche Empfehlung legt nahe, dass der niederländische Reporter ein Freund von Knaus sein könnte.
Neben Aussagen des ungarischen Helsinki-Komitees und von Political Capital – zwei NGOs des Soros-Netzwerks – stützt sich die „Glaubwürdigkeit“ des Berichts auf die Aussage der Malerin Lilla Szeleczki, der Lebensgefährtin von Athina Németh. (Man erinnere sich daran, dass Athina Németh und Lilla Szeleczki die Hauptfiguren in einem von der Ungarischen Sozialistischen Partei in Auftrag gegebenen Fake-News-Video waren, das letztere dann aus dem Verkehr ziehen musste und das nun von OLAF untersucht wird).