Magyar Nemzet: Mehrere Organe der ungarischen Presse haben bereits berichtet, dass die ungarische Botschaft in Washington im vergangenen September einen Vertrag mit Ihnen unterzeichnet hat. Welche Aufgaben wurden Ihnen konkret anvertraut?
David Reaboi: Da der Vertrag in seiner Gesamtheit online eingesehen werden kann und die liberale linke ungarische Presse ihn bereits über das Menü analysiert hat, habe ich ein wenig Angst, den Leser damit zu langweilen. Sagen wir aber, dass meine Mission größtenteils darin besteht, den Weg zu neuen Freunden unter den amerikanischen Konservativen zu finden. Trotz der relativ geringen Größe Ungarns wird es häufig von den beliebtesten Medien der Welt abgedeckt – und natürlich vervielfältigen fast alle diese Berichte ein negatives Narrativ, das sorgfältig ausgearbeitet und bis zur Übelkeit wiederholt wird. Im Fadenkreuz des Medienhasses zu sein, ist eine Sache; wie die Leute auf diese Kampagnen reagieren, ist eine ganz andere. Tatsächlich sieht der Außenbeobachter Ungarn oft als ein Land an der Spitze des Konflikts zwischen Globalismus und Nationalismus, doch möchten viele Amerikaner den Weg einschlagen, den die ungarische Regierung in den letzten Jahren geebnet hat. In diesem Fall denke ich insbesondere an dessen Familienpolitik, an dessen Einwanderungspolitik und an dessen Versuche, den Kampf gegen die abstrakten NGO-Netzwerke, sprich gegen George Soros aufzunehmen. Die ungarische Regierung verteidigt Werte, mit denen viele Menschen Sympathie hegen, und diese Menschen wären noch zahlreicher, wenn die öffentliche Meinung nicht ständig mit dem Bild Ungarns konfrontiert würde, das durch das Medienmonopol der liberalen Linken aufgebaut wurde : ein Bild voller Missverständnisse und Verzerrungen. Meine Aufgabe ist es, dieses Problem zu lösen.
Magyar Nemzet: – Unter den auf internationaler Ebene gegen Ungarn geäußerten Vorwürfen taucht Antisemitismus immer wieder auf. Sie selbst sind auf Ihre jüdischen Vorfahren aus Siebenbürgen und auf Ihre familiäre Vergangenheit besonders stolz, die in der ungarischen Kultur rwurzelt. Wie reagieren Sie dann auf diese Art von Kritik?