David Reaboi: Damit habe ich kein Problem: Ich habe Donald Trump unterstützt und unterstütze ihn weiterhin. Ich halte ihn für einen hervorragenden Präsidenten, insbesondere im Bereich der Außenpolitik. Als Experte im Bereich nationale Sicherheit denke ich, dass Amerika seit Ronald Reagan kein so beachtenswertes Oberhaupt hatte – obwohl es wohlgemerkt schwierig ist, beide Präsidentschaften zu vergleichen, insofern die Herausforderungen für beide sehr unterschiedlich gewesen sind; und doch haben beide außergewöhnliche Zeiten mit Bravour überstanden. Freilich verstehe ich Ihre Frage und versuche nicht, mich davor zu drücken, aber ich möchte bei meiner Erklärung etwas zurückblicken. In den 1970er Jahren arbeitete für die New York Times eine äußerst berühmte Filmkritikerin, Pauline Kael. Als 1972 ein in der amerikanischen Geschichte beispielloser Wahl-Tsunami Richard Nixon an die Macht brachte, schrieb Kael: Es fällt mir schwer zu glauben, dass Nixon gewonnen hat, da ich niemanden kenne, der für ihn gestimmt hat. Seitdem ist dieser Satz in der amerikanischen Politik sprichwörtlich geworden, weil er den Wahn der Medienwelt erkennen läßt, sprich wie die Elite der Meinungsbildner der liberalen Linken jenseits der Grenzen der Welt nichts sehen kann, die sie sich selbst geschaffen hat. Aber sobald wir diese regenbogenfarbige Medienblase verlassen, sehen wir, dass nicht alles verloren ist. Es gibt natürlich „blaue Staaten“, in denen, wenn ich irgendeine Trump-Fahne auf dem Giebel meines Hauses anbringe, es buchstäblich niedergebrannt werden würde, aber die amerikanische Gesellschaft ist wesentlich vielschichtiger als die Medien es glauben wollen. Dies wird unter anderem durch das sehr enge Ergebnis der Präsidentschaftswahlen im vergangenen November bewiesen. 2016 war die Situation freilich anders – sagen wir, es war problematischer, ein Anhänger Trumps zu sein. Aber nun sind vier Jahre vergangen, und in diesen vier Jahren hatten die Menschen Zeit zu sehen, dass sich die wirtschaftliche Lage stark verbessert hat – es war noch nie so gut –, dass die Arbeitslosigkeit stark gesunken ist – es war sehr lange her, dass sie nicht so niedrig war –, dass diese endlosen Kriege auf hörten, und ich könnte die Liste noch fortsetzen. Darüber hinaus ist es Trump gelungen, Widerstand gegen die Hegemonie der extremen Linken zu leisten; gegenüber den Fakenews-Fabriken nannte er das Kind beim Namen, er bewies seinen Patriotismus und das alles haben die Leute goutiert.