In den letzten zehn Jahren war keine Studie über Roma so umfangreich wie diejenige, die in diesem Frühjahr in Ungarn, Siebenbürgen und Oberungarn [Südslowakei – NdÜ.] von einem Konsortium unter der Leitung der ungarischen Wohltätigkeitsorganisation des Malteserordens (Magyar Máltai Szeretetszolgálat Egyesület) durchgeführt wurde. Im Auftrag des Subventionsbüros (Támogatáskezelő) des Ministeriums für Humanressourcen (ungarisch: Emmi) untersuchte die Firma Kutatópont Kft. anhand einer repräsentativen Stichprobe von 4.500 Personen aus Roma-Familien in ungarischsprachigen Gebieten deren Identität, soziale Lage und Arbeitsmarktsituation. Die Ergebnisse wurden am Mittwoch auf einer Konferenz im Mehrzweckzentrum der Kathedrale von Szeged vorgestellt – wie im oben genannten Artikel berichtet.
Bence Rétvári, der stellvertretende Minister für Humanressourcen, erinnerte sich: „Vor 2010 war das Roma-Problem nur ein Menschenrechtsthema, so dass sie keine wirkliche Hilfe hatten – man begnügte sich mit einem juristisches Gerangel zwischen Zigeunern und Ungarn.“

– „Der Kern der aktuellen Politik ist es, Hilfe zu leisten: Wir bieten ihnen zum Beispiel Stipendien für den Besuch verschiedener Bildungsstufen. Und statt sich von Büros aus mit ihren Problemen zu beschäftigen, sind wir unter den Roma anwesend, denn nur so können wir ihre Bedürfnisse verstehen.“
Zsolt Monszpart, Generaldirektor des Fördermittelamtes, betonte, dass die ungarische Regierung noch nie in der Geschichte so viel ausgegeben hat wie heute, um zu verhindern, dass die Roma in der Gesellschaft zurückgelassen werden – mit anderen Worten, um ihnen die Emanzipation zu ermöglichen.
Unter den Teilnehmern war auch Csaba Böjte, der Gründer der Stiftung St. Franziskus von Deva, der – wie er sagte – statt mit Blumen mit zwei Kindern im Arm kam.
Annamária Alberti trug ein Gedicht vor, danach sang ihre Freundin Denisa Michi mit ihr die Zigeunerhymne. Die Mädchen, die seit ihrer Kindheit im Böjte-Institut leben, sind, wie 20 Prozent ihrer Altersgenossen, von Roma-Herkunft.

– „Wir feiern jeden 4. Juni den Tag der Allianz, der wichtiger ist als der Jahrestag des Vertrags von Trianon. Denn wir alle sind das Volk des Neuen Bundes, der uns unabhängig von unserer Hautfarbe verbindet“, so Pater Böjte.