Studie zur Situation von benachteiligten Roma

Roma-Gemeinden – Unter dem Titel „Ohne Grenzen“ (Határok nélkül) wurde im gesamten Karpatenbecken ein dreijähriges Programm zur Förderung der Emanzipation von Roma aus mehrseitig benachteiligten Gemeinden durchgeführt. Es ist die größte Studie, die jemals zu diesem Thema durchgeführt wurde. Ihre Ergebnisse wurden am 23. Juni in Szeged präsentiert – so steht es auf der Website Délmagyar.hu.

Forrás: DELMAGYAR.HU – MEDIAWORKS2021. 06. 25. 13:52
Fotó: István Kuklis Forrás: Délmagyar.hu
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In den letzten zehn Jahren war keine Studie über Roma so umfangreich wie diejenige, die in diesem Frühjahr in Ungarn, Siebenbürgen und Oberungarn [Südslowakei – NdÜ.] von einem Konsortium unter der Leitung der ungarischen Wohltätigkeitsorganisation des Malteserordens (Magyar Máltai Szeretetszolgálat Egyesület) durchgeführt wurde. Im Auftrag des Subventionsbüros (Támogatáskezelő) des Ministeriums für Humanressourcen (ungarisch: Emmi) untersuchte die Firma Kutatópont Kft. anhand einer repräsentativen Stichprobe von 4.500 Personen aus Roma-Familien in ungarischsprachigen Gebieten deren Identität, soziale Lage und Arbeitsmarktsituation. Die Ergebnisse wurden am Mittwoch auf einer Konferenz im Mehrzweckzentrum der Kathedrale von Szeged vorgestellt – wie im oben genannten Artikel berichtet.

Bence Rétvári, der stellvertretende Minister für Humanressourcen, erinnerte sich: „Vor 2010 war das Roma-Problem nur ein Menschenrechtsthema, so dass sie keine wirkliche Hilfe hatten – man begnügte sich mit einem juristisches Gerangel zwischen Zigeunern und Ungarn.“

Fotó: István Kuklis / Délmagyar.hu

– „Der Kern der aktuellen Politik ist es, Hilfe zu leisten: Wir bieten ihnen zum Beispiel Stipendien für den Besuch verschiedener Bildungsstufen. Und statt sich von Büros aus mit ihren Problemen zu beschäftigen, sind wir unter den Roma anwesend, denn nur so können wir ihre Bedürfnisse verstehen.“

Zsolt Monszpart, Generaldirektor des Fördermittelamtes, betonte, dass die ungarische Regierung noch nie in der Geschichte so viel ausgegeben hat wie heute, um zu verhindern, dass die Roma in der Gesellschaft zurückgelassen werden – mit anderen Worten, um ihnen die Emanzipation zu ermöglichen.

Unter den Teilnehmern war auch Csaba Böjte, der Gründer der Stiftung St. Franziskus von Deva, der – wie er sagte – statt mit Blumen mit zwei Kindern im Arm kam.

Annamária Alberti trug ein Gedicht vor, danach sang ihre Freundin Denisa Michi mit ihr die Zigeunerhymne. Die Mädchen, die seit ihrer Kindheit im Böjte-Institut leben, sind, wie 20 Prozent ihrer Altersgenossen, von Roma-Herkunft.

Fotó: István Kuklis / Délmagyar.hu

– „Wir feiern jeden 4. Juni den Tag der Allianz, der wichtiger ist als der Jahrestag des Vertrags von Trianon. Denn wir alle sind das Volk des Neuen Bundes, der uns unabhängig von unserer Hautfarbe verbindet“, so Pater Böjte.

Csaba Latorcai, Staatssekretär für Verwaltung bei der Emmi, erläuterte den Zweck des auf drei Jahre angelegten und mit 912 Millionen Forint geförderten Projekts für die benachteiligten Roma in den ungarischsprachigen Regionen des Karpatenbeckens:

– „Das Ziel ist nicht, sie zu Sozialhilfeempfängern zu machen, sondern sie in die Lage zu versetzen, einen Abschluss und dann einen Job zu bekommen.“

Levente Székely, der das Forschungsprojekt leitete, sprach von den Feldeindrücken, die sein Team von seinen Besuchen in den Roma-Gemeinden mitbrachte.

– „Die Umfrage zeigt, dass in Gemeinden in Ungarn und Siebenbürgen fast die Hälfte der Befragten angibt, mit ihrem Leben zufrieden zu sein, obwohl viele von ihnen unter Bedingungen großer Armut leben. In Oberungarn ist die Zufriedenheitsrate etwas geringer. Mehr als 80 % der Befragten betrachten sich als gebürtige Ungarn, während die Mehrheit der Befragten angibt, eine überwiegend ungarische Identität zu haben. Bei den befragten Unternehmen wurde außerdem festgestellt, dass fast die Hälfte von ihnen bereits Mitarbeiter mit Roma-Herkunft beschäftigt hatte und dass die meisten von ihnen mit ihrer Arbeit zufrieden waren. Diese Tatsache ist umso wichtiger, als die Mehrheit der Roma auf den Arbeitsmarkt und nicht auf Subventionen angewiesen ist, um ihre persönliche Situation zu verbessern“ – erklärte er und fasste in wenigen Punkten von zentraler Bedeutung den Inhalt eines Werkes von mehreren tausend Seiten zusammen.

Schließlich schaltete sich Lívia Járóka, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, in Form einer Videobotschaft in die Konferenz ein, in der sie zusammenfasste, dass das Ziel der Studie darin bestehe, die wichtigsten Aufgaben, aber auch die Bereiche zu identifizieren, in denen der Einsatz von Fördermitteln in der nächsten Periode am sinnvollsten sein kann.

Den Originalartikel können Sie HIER lesen.

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