„Angesichts des Ernstes der Lage kann man sagen, dass alles organisiert, geordnet und ohne Eile abläuft; das sollte uns jedoch nicht zu optimistisch stimmen“ – betonte Viktor Orbán auf seiner Pressekonferenz am ungarisch-ukrainischen Grenzübergang Beregsurány und merkte an: „Da das Schlimmste noch vor uns liegt, haben wir kein Recht auf Leichtsinn.“
„– Auf der anderen Seite dieser Grenze ist ein Krieg im Gange, ein Krieg, dessen Frontlinie noch weit entfernt ist und Subkarpatien noch nicht erreicht hat [von den Völkern, die östlich der Karpaten leben, Ukrainer etc., Transkarpatien genannt – AdÜ.]. In diesem Teil der Ukraine ist noch nichts Schlimmes passiert, aber wenn der Krieg länger dauert, wird das irgendwann passieren, sodass wir uns bereithalten müssen, um in der Lage zu sein, die Folgen zu bewältigen.“
„– Das Wichtigste für uns ist die Hilfe, die wir denjenigen gewähren können, die ins Mutterland flüchten [Ausdruck für das „kleine Ungarn“ oder „politische Ungarn“, im Gegensatz zu den Gebieten des ehem. Königreichs Ungarn, die durch den Vertrag von Trianon verloren gingen – darunter das heute ukrainische Subkarpatien – AdÜ.]; Ungarn darf sich jedoch nicht in diesen Konflikt hineinziehen lassen.“
Auf die Frage der Journalisten, wie er sein jüngstes Treffen mit dem russischen Präsidenten bewerte, antwortete der Regierungschef: „In den letzten zehn Tagen haben er selbst und mehrere europäische Führer Anstrengungen in diese Richtung unternommen: der deutsche Bundeskanzler und der französische Präsident sind ebenfalls nach Russland gereist. Sie haben alles Menschenmögliche getan, um das zu verhindern, was nun passiert ist.“
„– Da diese Friedensmission trotz aller Bemühungen der EU nicht erfolgreich war, muss das, worauf unsere Bemühungen jetzt abzielen müssen, eine Rückkehr zum Frieden sein.“
Der Regierungschef bezeichnete anschließend Gerüchte, wonach Ungarn das einzige westliche Land sei, das sich gegen den Ausschluss Russlands aus dem SWIFT-Bankensystem ausspreche, als Desinformation. In diesem Zusammenhang forderte er die Journalisten auf, sich auf weitere Nachrichten dieser Art gefasst zu machen, da in Kriegszeiten Desinformationen überall zu finden seien.