Das ist natürlich verständlich, wenn man bedenkt, dass das kleine Holland bis in die jüngste Zeit (bis Mitte des 20. Jahrhunderts) eines der größten Kolonialreiche der Welt besaß, was bedeutet, dass sein legendärer Reichtum und sein außergewöhnlicher Wohlstand nicht nur das Ergebnis der harten Arbeit seiner tapferen Bürger war, sondern auch der Ausbeutung der fernen Völker, die sie unterjocht hatten. So hat der Bürgermeister von Amsterdam um Vergebung für die Sklaverei gebeten, während der liberale Ministerpräsident des Landes auf dem letzten EU-Gipfel sagte, dass Ungarn keinen Platz in der EU haben wird, wenn es nicht seine Anti-Pädophilie-Gesetze fallen lasse, weil er seine Behandlung der LGBT-Gemeinschaft inakzeptabel findet, weshalb die Ungarn „in die Knie gezwungen“ werden sollten. Als studierter Historiker ist sich Mark Rutte sehr wohl bewusst (auch wenn er es natürlich nie zugeben wird), dass er sich mit genau demselben Zynismus und derselben Brutalität verhält wie die Kolonialisten und Sklavenhalter der späten Niederländischen Ostindien-Kompanie und der späten Niederländischen Westindien-Kompanie, aber leider ist er damit bei weitem nicht allein. Dieser Politiker – nebenbei auch ein Amateurpianist – gab lediglich den Ton für den Chor der Hyänenschreie an, der am Mittwoch im „Zönakel“ des Abschaums, das das Europaparlament beherrscht, seinen Höhepunkt fand – ein Chor, dem sich leider auch die deutsche Präsidentin der Kommission zu ihrer großen Schande anschloss.