– Die Nachricht hat in der italienischen Presse die Runde gemacht: Die ungarische Regierung will den Schutz von Minderjährigen im Unterricht und die Filterung von Medieninhalten zum Thema Sexualität gesetzlich verankern. Was halten Sie davon?
– Ich denke, wenn eine souveräne Regierung beschließt, den Schutz von Minderjährigen zu verstärken und es den Familien ermöglicht, ihre Kinder frei und ohne Einmischung von außen im Einklang mit ihren Traditionen, ihrer Weltanschauung und ihren religiösen Überzeugungen zu erziehen, so ist dies ein Akt, der Respekt und Lob verdient. Zweifellos muss die Gesetzgebung auch die Freiheit von Menschen, die andere Sexualitäten praktizieren, gewährleisten, doch darf dies nicht dazu führen, dass das Recht der Familien auf freie Erziehung ihrer Kinder eingeschränkt werde. Sobald die Kinder 18 Jahre alt sind, können sie als Erwachsene ihr Leben entsprechend ihrer Ausbildung, ihrem Wertesystem und ihren Überzeugungen leben. Minderjährige sind leicht zu beeinflussen und zu destabilisieren und müssen daher geschützt werden. Der Teil dieses Gesetzes, der besondere Aufmerksamkeit und Bewunderung verdient, ist derjenige, der schwere Strafen für Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern vorsieht.
– Wie ist die Lage in Italien?
– Die Frage der LGBTQ-Rechte hat in Italien einen tiefen Riss verursacht. In der gegenwärtigen komplexen Krisensituation müssen wir Solidarität zeigen und einen Ausweg aus der Krise finden, anstatt verschiedene Bereiche der Gesellschaft gegeneinander auszuspielen. Der so genannte Zan-Gesetzentwurf zielt jedoch genau darauf ab, was der Regierung von Viktor Orbán vorgeworfen wird: Die gesetzliche Verankerung dieses Vorschlags, Homo-Transphobie unter Strafe zu stellen, würde das Ende der Meinungsfreiheit bedeuten. Ihr Ziel ist es, diejenigen zum Schweigen zu bringen, deren Ideen, Gefühle und Meinungen von denen der LGBTQ-Personen abweichen. Diese Leute hassen Orbán und versuchen, ihn zu verunglimpfen, indem sie falsche Nachrichten über ihn verbreiten – zum Beispiel, indem sie das Gerücht verbreiten, dass er denjenigen, die andere Sexualitäten praktizieren, die Rechte wegnehme, während genau das in Italien gegen all diejenigen getan wird, die an die Gültigkeit des Familienmodells glauben, das auf der Vereinigung von Frau und Mann basiert, oder die ihre Kinder abseits der Genderideologie erziehen möchten.