„Ungarn ist mit den Zielen des in Porto diskutierten Aktionsplans einverstanden. Die kontinuierliche Entwicklung der Beschäftigung, die Effektivität der Erwachsenenbildung und der Kampf gegen die Armut gehören zu unseren Prioritäten. Dieses Gipfeltreffen gibt uns die Gelegenheit, mit der gebotenen Bescheidenheit darauf hinzuweisen, dass die ungarische Regierung, die schon vor einiger Zeit begonnen hat, diese Ziele zu verfolgen, ihren europäischen Partnern ein gutes Beispiel geben kann. Unser Ziel ist es, bis 2030 eines der lebenswertesten Länder Europas zu werden – sowohl im Hinblick auf die Arbeit als auch auf die Kindererziehung“, so Judit Varga im Interview mit Magyar Nemzet. In ihrer Rede am Rande des Sozialgipfels in Porto nannte die ungarische Justizministerin auch Zahlen, die die Erfolge Ungarns belegen:
Während laut der abschließenden gemeinsamen Erklärung des Gipfels das Ziel der Union darin besteht, bis 2030 eine Beschäftigungsquote von 78 % zu erreichen, liegt Ungarn bereits bei etwa 75 %.
„Wir haben also guten Grund, ehrgeizig zu sein. In der Praxis haben wir uns ein Ziel von ca. 85 % gesetzt – mit anderen Worten: Vollbeschäftigung. Das Gleiche gilt für die Erwachsenenbildung – ein weiterer Bereich, in dem wir weit über dem EU-Durchschnitt liegen“, betont sie, bevor sie darauf hinweist, dass das Modell der arbeitsorientierten Gesellschaft, wie es in Ungarn ab 2010 eingeführt wurde, nach anfänglicher Kritik durch die Europäische Kommission nun auf dem ganzen Kontinent für seine guten Ergebnisse gelobt wird. „Wenn die Gesellschaft die Arbeit honoriert und die Regierung den Arbeitnehmern so viel Geld wie möglich in den Taschen lässt, wird die Wirtschaft wahrscheinlich einen solchen Sprung nach vorne machen, dass sie von selbst Lohnerhöhungen produziert. Wenn sich der ungarische Mindestlohn in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat, so war dies nicht die Folge einer von oben verordneten Politik, sondern einer äußerst erfolgreichen Zusammenarbeit der sozioökonomisch-kulturellen Akteure.“